Darum heirate ich in einem Monat meine Frau:
Halloween 2021. Ich lerne meine zukünftige Ehefrau kennen, mit meinem Vater als Wingman aus der Ferne.
Im prall gefüllten silbernen Hyundai Trajet höre ich die Stimmen meiner kleinen Geschwister und deren Freunde. In Kürze setze ich sie in Wuppertal ab und fahre danach vielleicht nach Hause, denke ich. Statt zu einer Halloween-Feier geht es für uns gerade zu Holywin, einer katholischen Antidote dazu.
Dort angekommen, fällt mir der Satz meines Vaters ein, der mich für den Abend hier halten sollte: „Halt Ausschau nach Ladys ;)“. Motivation genug.
Nach einer erfüllenden Messe und Anbetung begeben wir uns nach unten in den Gemeindesaal, wo ich sie das erste Mal treffen sollte. Unten angekommen helfe ich dieser hübschen jungen Dame, das Keyboard abzusetzen. Kurz danach kommen wir ins Gespräch. Sie ist interessant, hat Humor und ist ganz schön von sich überzeugt … sie gefällt mir.
Der Abend neigt sich langsam dem Ende; ich gehe auf keinen Fall ohne ihre Nummer nach Hause. Wir müssen schließlich zusammen für unsere Studienfächer lernen – es klappt.
Auf dem Weg zurück zum silbernen Hyundai Trajet schaue ich zurück aufs Roncalli Zentrum. Ein leises, sanftes Säuseln überkommt mich: „Lern’ sie kennen. Sie ist besonders.“
Einen Monat später sind wir ein Paar. Und in einem Monat, knapp vier Jahre später (sorry für die Wartezeit), setze ich ihr den Ring an. Hier ist mein Warum:
- Humor und Cleverness. Zu dem Zeitpunkt wusste ich, dass ich verbittert sterben würde, wenn meine Frau keinen Spaß versteht und es ihr an grauen Zellen mangelt. Sie hat nicht nur ein traumhaft schönes Lächeln, sondern auch was dahinter. Von der ersten Minute an wussten wir beide, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Bis heute hat sich daran nichts geändert.
- Feminin. Auch wenn ich öfter mal ein Idiot war. Sie will von mir geführt werden und lässt es zu. Sie ist nicht nur eine wunderschöne, sondern auch eine feminine Frau. Es gibt wenig, was mich mehr motiviert, als ihr Vertrauen zu spüren. Eines Abends am Ende eines Dates sagte sie zu mir (ich mach’s kurz): „Toni, ich glaube, du wirst Großes schaffen und meine Aufgabe wird es sein, dich zu unterstützen.“ Damit hatte sie mich. Man kann sich gar nicht vorstellen, was das in mir ausgelöst hat. Seit wir zusammen sind, sehe ich sie wie eine rosa Rose, die ich mein Leben lang, Tag für Tag, mehr zum Blühen bringen will. Sie soll fühlen, erzählen, lieben und sich aufregen. Ich will weiterhin, dass sie einfach ist.
- Echte Partnerin. An dem vorhin erwähnten Abend hat sie mir ihr Vertrauen vorgestreckt. Sie sieht etwas in mir. Noch habe ich nichts Großes geleistet, aber sie weiß, dass ich große Aspirationen habe. Sie hat mir nicht so viel Raum zum Zweifeln gegeben. Ich wusste sofort, dass ich mit niemandem auf der Erde so gerne mein Leben teilen und aufbauen würde wie mit ihr. Mit ihr werde ich alles durchstehen. Wir sind eine Einheit, eine innige Freundschaft und unzertrennliche Liebe. Wenn wir streiten, streiten wir schnell und ehrlich. Schon seit Tag 1.
- Ehefrau und Mutter. Meine Frau wird eine Mutter, die sich jedes Kind nur wünschen kann. Herzlich. Fürsorglich. Liebevoll. Ehrlich. Streng. Clever. Lustig. Anti-Helikopter. Sie wird sich für kaum etwas zu schade sein. Zweifelsohne wird sich das in glücklichen und selbstbewussten Kindern widerspiegeln.
- Gott. Ich wollte jemanden, der diese ungreifbare, barmherzige, geduldige, überwältigende, hingebungsvolle Liebe – dieses leise Säuseln – nachvollziehen kann. Meine Frau hat eine starke Beziehung zu dieser Liebe, die uns meiner Meinung nach zusammengeführt hat, bevor ich sie überhaupt kannte. Meine Frau ist die Art von Frau, die, bevor sie ihren Mann kannte, für ihn gebetet hat. Der Wert, das gleiche Ziel im Leben zu haben – den Himmel – ist unschätzbar. Es ist wahrlich ein Geschenk Gottes. Sie ist mein Geschenk Gottes. Ihr will ich helfen, in den Himmel zu kommen. Und ich weiß, dass sie vom Herzen das Gleiche für mich will.
Und damit endet auch eigentlich mein simples „Warum“. Ich glaube, dass Gott mich dazu berufen hat, mein Leben mit ihr zu teilen und sie mit allem, was ich habe, zu lieben.